Heringsdorf
Heringsdorf
besteht seit 1825 und ist nach Swinemünde das zweitälteste
öffentliche Seebad Usedoms. Seinen Ortsnamen soll es
angeblich von dem preußischen Kronprinzen erhalten haben. Als
dieser 1820 die namenlose Fischersiedlung voller Heringsfässer
besuchte sagte er spontan, „Heringsdorf“. Es wurde sehr
rasch populär und zum Nobelbad. Man nannte es das „Nizza
des Ostens“. Nach dem Mauerfall bekam es seinen alten Glanz
wieder. Die Villen mit ihren parkähnlichen Gärten wurden
rekonstruiert, das denkmalgeschützte Kulturhaus wurde ins neu
errichtete Forum Usedom eingezogen und nahm die Spielbank mit
auf.
Mit
508 m ist die Seebrücke in Heringsdorf die längste
bewirtschaftete Brücke in Kontinentaleuropa (mit Kino, Geschäften,
Restaurants und Ferienwohnungen). Vor dem Eingang befindet
sich eine 2,5 t schwere Granitkugel, die sich in einem
Wasserfilm dreht.
Sehenswert:
Prominentenhäuser
Das
modäne Seebad zog viele Politker, Künstler und Literaten an.
Hinweisschilder, die an den Grundstücken vieler Häuser
angebracht sind weisen auf die prominenten Gäste die in ihren
Häusern logierten hin.
Villa
Staudt an
der Standpromenade. Hier soll der Kaiser sich wiederholte male
zum Tee mit der verwitweten Konsulgattin Elisabeth Staudt
getroffen haben.
In
der Villa Oppenheim, Dellbrückstr. 10 wohnte der
deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger in den
Sommermonaten der Jahre 1909-1912.
Vom
18.Aug.-1.September 1889 verweilte der Komponist Johann Strauß
in der Villa Anna, Seestr. 17.
Das
Hinweisschild am Pommerischen Hof (ehemals Lindemans Hof)
informiert das der Berliner Bildhauer Rudolf Simmering
(1835-1915) , 1899 in den Lindemann Hof zu einem
Usedomaufenthalt anreiste. Ebenso verweilte 1916 der
Operettenkomponist Walter Kollo (1878-1940), in diesem
Haus.
Im
Hotel-See-Eck, Seestr./Ecke Kulmstraße (ehemals
Kurhotel Quisisana) logierte 1916 Engelbert Humperdinck. In
dem Haus Kulmstraße 25 weilte vom 23.August bis
1.September 1863 Theodor Fontane. In dem Pavillion des
Gartens, der von der Straße aus zu sehen ist, saß der
Meister und schaute nach Swinemünde hinüber, wo er seine
Kinderjahre verbracht hatte. Im Hotel Weißes Schloss,
Rudolf-Breitscheid-Straße, logierte die Kronprinzessin
Victoria (1840-1901) mit ihren Kindern Heinrich und Wilhelm,
dem späteren Kaiser Wilhelm II. In den Sommern 1920 und 1921
hatte hier Kurt Tucholsky mit dem Ensemble des Kabaretts
„Chat Noir“ gewohnt.
Muschelmuseum,
Heringsdorf/Usedom, Seebrücke
Mai-Okt.
9-20
h, Nov.-April 10-16 h
Mehr
als 3000 Muscheln, Korallen, Bernstein, eigentlich fast alles,
was im Meer vorkomme, ist hier zu sehen, außerdem
Schiffsmodelle und Buddelschiffe. Die größte Muschel ist 75
cm lang und 95 kg schwer.
Wachsfigurenkabinett,
Heringsdorf/Usedom, Seebrücke
www.panoptikum.kaiserbaeder.de,
tägl. 10-22 h
Reiche,
Schöne und berühmte aus Geschichte Kultur und Showbusiness
und Sport sind zu sehen.
Kunstpavillion,
auf der Promenade
Mai-
Sept. Di – So 12-18 h
In
dem 1973 gebauten gläsernen Rundbau zeigt der regionale
Kunstverein wechselnde Ausstellungen bildender Künstler.
Volkssternwarte
„Manfred von Ardenne“, Heringsdorf/Usedom
liegt
zwischen den Dünen und der Promenade östlich der Seebrücke,
Tel. 038378/316 34
www.sternwarte-usedom.de.
Bitte Aushänge wegen Veranstaltungen beachten.
Der
1997 verstorbene Dresdner Wissenschaftler Manfred von Ardenne
(u.a. entwickelte er die ersten Fernsehröhren und die
Krebs-Mehrschnitt-Therapie) vermachte die Sternwarte der
Gemeinde als Geschenk. Hier kann man Himmelbeobachtungen mit
einem Spiegelteleskop von 1931, das als technische
Meisterleistung galt, machen. Es kann bis zu 720-fach vergrößern.
Museum
Villa Irmgard
Maxim-Gorki-Str.
13
Juni-Sept.
Di-Sa 10-18 h
Okt.-April
Fr,Sa 10-16 h
In
der Villa, die das Museum für Literatur- und
Regionalgeschichte beherbergt, wohnte 1922 Maxim Gorki, als er
wegen seines Lungenleidens zur Kur nach Deutschland kam. Auf
dem Schreibtisch liegt das Gästebuch, in das der russische
Dichter zum Abschied eintrug: “Und trotz alledem werden
dennoch die Menschen mit der Zeit wie Brüder leben“.
Original erhalten ist das arabische Zimmer, in dem Gorki
gearbeitet hat. Hier kann man auch die vielen Souvenirs sehen,
die der weitgereiste Besitzer der Villa von überall gesammelt
hat.
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