Zisterzienserkloster
Eldena/Greifswald
Die
Zisterzienser waren ein katholischer Mönchsorden, die sich
von den Benediktinern wegen deren dekadente und zu weltliche
Lebensweise abgespalten hatten und 1098 von Robert von Mosleme
im Stammkloster Clairveaux (Frankreich Burgund) gegründet wurde.
Wesentlich gefördert und geprägt wurde der Orden von
Bernhard von Clairveaux. Er gab den Zisterziensern ein
umfassendes Regelwerk, straff zentralisierte
Organisationsformen, prägte auch entscheidend das Wesen des
Ordens, verlieh ihm seinen universalen,
dynamisch-expandierenden und missionarischen Charakter.
„Ora
et labora“ (bete und arbeite) war die Maxime des Ordens der
Zisterzienser, die 1199 am Südufer der Mündung des Ryck ins
Dänische Wieck ein Kloster errichteten.
Durch
die bereits 1193 erfolgte Schenkung der bei dem heutigen
Greifswald liegenden Salzpfannen von Martin Monetarius an die
Mönche und großzügiger Schenkungen seitens des
Fürsten Jaromar I. von Rügen wurde das Kloster sehr
schnell vermögend. Dank seines Reichtums wurde das Kloster zu
einem prunkvollen Anwesen ausgebaut und erhielt 1209 die
Erlaubnis von Fürst Jaromar dort deutsche, slawische
(wendische) und dänische Kolonisten anzusiedeln. Mit der
Erlaubnis einen Handelsmarkt abzuhalten expandierte die
Siedlung und 1248 gab es die erste urkundliche Erwähnung des
„oppidum Gripheswald“ unter den Besitzungen des Klosters
Eldena. 1250 wurde die Ansiedlung zur Stadt erhoben. Mit der
Vereinigung von Alt- und Neustadt unter nur einem Rat, nämlich
der Fürsten und Herzöge sowie handelspolitischer Aktivitäten
Greifswalds im Zusammenwirken der Seestädte von Lübeck
bis Stettin verlor das Kloster an Bedeutung. Hervorgetan hat
sich das Kloster in seiner Spätzeit noch einmal durch die Förderung
und Vermittlung akademischer Gelehrsamkeit. Gemeinsam mit den
Oberen einiger anderer vorpommerscher Abteien unterstützte
der Eldenaer Konvent nach Kräften die Initiative des
Greifswalder Bürgermeisters H. Rubenow zur Schaffung einer
Hochschule in seiner Stadt, deren Gründung 1456 gelang. Die
Universität ist nach Rostock die zweitälteste in Nordeuropa.
Nach
der Reformation diente das verlassene Kloster den
Greifswaldern als Steinbruch. So wurden beispielsweise
die ersten Universitätsgebäude mit Ziegeln des Klosters
Eldena gebaut.
Daß
in Eldena eine der „berühmten Ruinen“ Deutschlands steht,
die heutzutage im In-und Ausland weithin bekannt ist, erklärt
sich vor allem aus der immensen Popularität und Publizität
der Werke Caspar David Friedrichs, der 1774 in Greifswald
geboren wurde.
Die
Klosterruine Eldena nimmt in seinem künstlerischen Schaffen
als Bildmotiv einen zentralen Platz ein. Seine spezielle
Sichtweise der Ruine in seinen Bildwerken ist stellvertretend
für die gesamte Romantik, mit deren Gefühls- und
Gedankenwelt: Erhabene düstere Stille und kosmische Weite, in
der Tag und Nacht, Leben und Tod, Endlichkeit und Ewigkeit
aufeinandertreffen und in Beziehung treten mit tiefster Gottgläubigkeit
und Auferstehungshoffnung.
Die
„Abtei im Eichenwald“ ist eines seiner Hauptwerke und in
Berlin, Schloss Charlottenburg zu sehen. Seine malerischen
Ruinen des Klosters, erregten am preußischen Königshof solch
großes Aufsehen und Interesse, dass man die Ruinen unter
Schutz stellte und den Gartenbaumeister Lenné beauftragte, um
sie herum einen Park zu gestalten.
Wie
zu Friedrichs Zeiten sind die berühmten Klosterruinen ein
ungemein romantischer Anblick, den man sich nicht entgehen
lassen sollte.
Seit
1980 finden dort alljährlich Anfang Juli die Eldenaer
Jazz Evenings statt.
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