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Burg
Klempenow
Burg
Klempenow gehört zu den ersten adeligen Sieglungen in der
deutschen Besiedlungsgeschichte. Unter den Pommernherzog
Wartislaus II siedeln sich Deutsche aus dem Harz,
Niedersachsen, Holstein und der Altmark an. Um 1254 wird die
Burg Klempenow als Niederungsburg auf einer Schwemmsandinsel
mit einem geschlossen Innenhof, umgeben von Mauern und
Wehrgang errichtet. Ihre besondere strategische Lage
verwickelte die Burg in fast alle Kriege der Jahrhunderte.
1631 fällt Klempenow an die Schweden und der Lehnsherr wird
Dodo von Knyphausen. Mit ihm tritt eine schillernde Familie
über drei Generationen die Herrschaft in Klempenow an. Viele
Zeugnisse sind aus diesem Zeitraum erhalten und entwerfen ein
farbiges Bild der Zeit. Namen wie Dodo, Anna von Schade, Enno
Adam, Occa Riperda, Graf von Mellin und Königin Christine von
Schweden bestimmen die Geschicke der Burg Klempenow. 1720 mit
dem Friedensvertrag von Stockholm wird Klempenow preußisch,
königliches Amt und Domäne. Es folgen eine lange Liste von
Pächtern und Amtsleuten die dort wohnten. Es wurde zeitweise
eine Brauerei und Brantweinbrennerei in der Burg betrieben.
Alte Familiennamen wie Wüstenberg, Berlin, Fleischmann und
Bruhn werden aufgeführt. 1812 wird Vorpommern und die Burg
von Napoleon besetzt. 1831 wütet eine Choleraepidemie. Die
schlechten Lebensbedingungen in dieser Regionen lösen riesige
Auswanderungswellen nach Amerika aus. Aufgrund seines
weißgekalkten Turms taucht Klempenow in alten Schriften als
"Weißen Klempenow" gelegentlich auf. 1900 wird ein wichtiges Gebäude an der Nordwestecke der Anlage wegen Baufälligkeit abgerissen, das neue Gutshaus wird errichtet. 1945, nach Ende des 2. Weltkrieges, befindet sich für kurze Zeit die sowjetische Kommandantur auf der Burg. Ab 1947 leben Umsiedler in den Gebäuden der Burganlage. Bis zu 14 Familien fanden notdürftige Bleibe. In den 50er Jahren beginnt auf eigene Initiative der Ausbau von bescheidenen Wohnungen. Es entwickelt sich das ganze Spektrum DDR-gemäßen Wirtschaftens und Lebens. 1991 übernimmt KULTUR-TRANSIT-96 e.V. nach Vorarbeiten und Verhandlungen mit der Treuhand schrittweise die Burg auf Pacht von der Gemeinde und beginnt mit Sanierung und kulturellen Veranstaltungen.
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